Chronik
14. Jahrhundert
1309 - Erste Erwähnung des Dorfes mit Namen Blumenow, in Ableitung von „Blumenaue“ (mittelniederdeutsch [ouwe] Aue).
15. Jahrhundert
1424 - Herzog Heinrich von Stargard beklagte sich über Räuberein in seinem Blumenow durch Priegnitzer und Ruppiner Knappen.
1427 - Henning von Zarnekow (Zernickow) erwirbt das halbe Dorf.
1484 - Die Herzöge Magnus und Balthasar erteilten den Zarnekows aufs neue einen Lehnbrief.
16. Jahrhundert
1500 - Ein Familienzweig der von Behr war in Blumenow wohnhaft, welcher mit Joachim von Behr 1571 ausstarb.
1568 - Es gab zwei Rittersitze und 17 Bauernhöfe im Ort.
1571 - Trennung des Kirchspiels (Tornow - Barsdorf - Blumenow). Blumenow und Dannenwalde sollten eine Kirchgemeinde werden.
1580 - Hans Zarnekow erwarb den Behrschen Anteil an Blumenow.
1584 - Blumenow gehörte noch zum Bistum Brandenburg.
17. Jahrhundert
1600 - Die Grundherren von Zernikow und von Priegnitz teilten sich zunächst mit derer von Oertzen die Herrschaft über Dorf und Güter.
1605 - Kuno von Priegnitz verkaufte seinen Meierhof und 1 Kossätenhof an Hans Zerneckow.
1628 - Franz Kamptz hat das Gut Pfandweise besessen.
1667 - Herzog Gustav Adolph erhandelte die verpfändeten Güter von den Gläubigern der von Zarnekow und überliess sie gegen Pfand den Erben des Mastthäus Thun.
1694 - Victor Sigismund von Oertzen auf Klockow wurde u. a. mit Blumenow nach dessen Einlösung von den Thunschen Erben belehnt. Von nun an gehörten Gut und Dorf seiner Familie.
18. Jahrhundert
1796 - Nach Einziehung der letzten verbliebenen Bauernstellen Entwicklung zum mecklenburgischen Gutsdorf.
19. Jahrhundert
1812 - Das Blumenower Vorwerk (Blumenower Anteil der Qualzower Feldmark) wurde vom Hauptgut abgetrennt und 1813 als selbständiges Rittergut in Mecklenburg-Strelitz geführt. Gut und Dorf bekamen den Namen des neuen Besitzers - Boltenhof.
1887/90 - Alexander von Oertzen (Blumenow) und Martin Hansmann (Boltenhof) ließen für den Güterverkehr mit der Bahn eine Chaussee nach Dannenwalde bauen.
1887 - Verkauf des Gutes Boltenhof durch den Bredereicher Mühlenbesitzer Buchholz an Martin Hansmann aus Berlin, der ein neues Herrenhaus und Häuser für Tagelöhner bauen ließ. Er sorgte auch zusammen mit dem Blumenower Gutsbesitzer von Oertzen für den Bau einer Chaussee nach Dannenwalde zur dortigen Bahnstation.
1888 - Nach dem Tode Hermann von Oertzens ging Blumenow an dessen zweiten Sohn Alexander v. Oertzen, Leutnant der Fürstenwalder Ulanen, über. Dieser war verheiratet mit Elisabeth von Wartenberg. Das Ehepaar hatte sechs Kinder, wurde aber 1900 geschieden, Mutter und Kinder zogen nach Potsdam. Während Alexander von 0ertzen Friede Markeineke, die Tochter eines Berliner Militärarztes, heiratete. Allerdings wurde deren kirchliche Trauung in Blumenow vom Großherzog nicht gestattet.
20. Jahrhundert
1901 - Bau einer Spritbrennerei auf den Gütern Blumenow und Boltenhof. In Boltenhof lebten 85 Einwohner.
1905 - Rittmeister Alexander von Oertzen war gezwungen das Gut an den Rentier Carl von Freeden zu verkaufen. Dieser schenkte der Gemeinde eine neue Kirchenorgel.
1906 - Das Lehngut Boltenhof wird in ein Allodium umgewandelt. Grund und Boden gehörten nun dem Lehnsträger. Kommerzienrat Bolle aus Berlin, Besitzer der bekannten Meierei Bolle, erwarb das Allodialgut.
1907 - C. J. A. Bolle erhielt im September die mecklenburgische - strelitzsche Staatsangehörigkeit. Neben der Spritbrennerei und Viehwirtschaft betrieb Bolle auch den Ackerbau und ließ extra Pferdedung auf der Havel aus Berlin heranschaffen. Ferner ließ Gutsbesitzer Bolle in einem neu erbauten Wohnhaus eine Wohnung zu einem Betsaal herrichten, in dem am 20. November 1907 (Landesbuß- und Bettat) die erste Abendmahlfeier statt fand.
1911 - Nach dem Tod des Kommerzienrates Bolle sowie dessen Sohn wurde Amtsmann Gustav Witte aus Zuchenberg bei Angermünde Gutsbesitzer in Boltenhof. Er ließ u. a. eine Friedhofskapelle an der Straße nach Qualzow bauen.
1926 - Verkauf des einstigen Rittergutes Blumenow an Heinz Lahusen.
1932 - Der Kölner Kaufmann Albert Bernhard Hansen erwarb das herrschaftliche Rittergut mit Schloß, Park und Garten aus der Konkursmasse von Heinz Lahusen für 450. 000 Reichsmark. Der bis dato in Amsterdam lebende Geschäftsmann lies sich im Schloß Blumenow als Gutsherr mit Frau und vier Kindern, später mit der zweiten Frau und weiteren zwei Kindern, nieder. Mit 60 Bediensteten und Gutsarbeitern bewirtschaftete Hansen fast 1000 Hektar landwirtschaftlichen Boden und Gewässer.
1939 - Oberstabs-Veterinär Witte, der Sohn des verstorbenen Gutsbesitzers Witte, führte mit seiner Mutter bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges (1939 - 1945) das vererbte Gut Boltenhof.
1945 - Albert Bernhard Hansen mußte vor den heranrückenden russischen Truppen aus Blumenow fliehen.
Mit dem Einmarsch russischer Truppen, die bis 1949 das Gut verwalteten, endete die Zeit der Boltenhofer Gutsherrschaft. Mit den vielen Flüchtlingen lebten 200 Personen im Dorf.
1946 - Durch Fahrlässigkeit brannte das Blumenower Barockschloß bis auf die Grundmauern nieder. Mit dem Verlust des Schloßes verlor Blumenow für immer zugleich sein wichtigste Wahrzeichen im Dorfbild.